Auf diese Lage ist der weltweit bekannte Name „Liebfrauenmilch“ zurückzuführen. Die 17 Hektar kleine Weinlage um die Liebfrauenkirche herum, liegt mitten in der Stadt Worms, ist von Mauern umgeben und damit besonders windgeschützt. Die Reben profitieren von dem etwas wärmeren Klima der Stadt und der Nähe des Rheines, was die Reifeperiode der Trauben gegenüber anderer Lagen in Rheinhessen verlängert. Die rötliche Färbung des Sandes resultiert aus dem hohen Anteil an Rotliegendgesteinen, die der Oberlauf dieses Flusses durchquert. In fast 2 m Tiefe trifft man auf das alte Flussbett des Rheines, eine reine Kiesschicht, mit erhöhten Eisen- und Spurenelementgehalten.
Der Morstein befindet sich auf dem von Gundersheim bis Westhofen ziehenden Südhang, der im Untergrund aus massiven Kalkfelsen besteht. Bereits 1282 wurde der Morstein erstmals urkundlich erwähnt. Bedeutende Klöster wie Lorsch/Bergstraße, Weißenburg/Elsaß, St. Arnual/Saarland, Otterberg/Pfalz und das Wormser St. Martinsstift hatten zu dieser Zeit Weinbergsbesitz in Westhofen. Der Boden im Morstein zeigt in der oberen Schicht vor allem schweren Tonmergel mit Kalksteineinlagen. Der ebenfalls schwere Untergrund wird von wasserführenden, felsigen Kalksteinschichten geprägt. So entstehen für die Weinberge optimale Verhältnisse zur Versorgung mit Nährstoffen und Mineralien.
Bereits 1280 als herausragende Lage „an aptes Erden“ erwähnt. Die Lage Brunnenhäuschen befindet sich östlich des Morsteins und oberhalb der Lage Steingrube. Durch seine Höhenlage reifen die Trauben dort langsam und die Ernte findet meist erst nach sehr langer Vegetationszeit statt. Die Filetstücke des Brunnenhäuschens befinden sich in der alten Gewann „Abtserde“. Tonmergel mit viel Kalkstein prägen das Bild der Lage. Der Boden ist zum Teil durch den hohen Eisenanteil rötlich gefärbt und wird als „terra rossa“ bezeichnet. Der Untergrund ist durchsetzt von großen Kalksteinfelsen. Durch die lange Reifezeit am Rebstock entstehen hier elegante Spätburgunder mit einer feinen Kalksteinmineralik am Gaumen.
Von wegen Teufel! Rotweine am bekannten Südhang Wer kennt ihn nicht? Den imposanten Schriftzug „Höllenbrand“, weithin sichtbar auf der A61 von Worms Richtung Alzey fahrend. Seit 2016 steht auch der Rheinhessen-Schriftzug samt Logo an dem querterrassierten Hang, der zu 100 Prozent Richtung Süden positioniert ist. Die Lage wurde 1437 mit dem Namen „in dem hilprant“ und 1710 mit dem Namen „im Höllenrand“ urkundlich erwähnt. Sowohl der Personenname Hildebrand als auch das mittelhochdeutsche Wort „halde, hel, hölle“ (für Abhang) könnten der Namensursprung sein. Und das Wort „Brand“ könnte zum mittelhochdeutschen Wort „rant“ gehören und „Bergrand“ bedeuten. Der Höllenbrand hat also gar nichts mit dem Teufel zu tun. Heiß wie in der Hölle ist der Südhang aber doch: Deshalb setzen die Winzer:innen hier Reben für körperreiche Weine, oft Rotweine. Gut, dass es im Boden – Lösslehm und Kalkstein – natürliche Quell-Vorkommen gibt. Entstehung: Teritiäre Meeresablagerungen einen Kalkalgenriffs, zu Braunlehm verwittert